Baustein II: Kinder sind stark
Lernfeld 1: Ich-Botschaften formulieren, mit Gefühlen umgehen und zuhören können
Lernfeld 2: Andere Kinder kennenlernen – Freundschaften
Lernfeld 3: Für andere Kinder eintreten – gegen Mobbing
Lernfeld 1: Ich-Botschaften formulieren, mit Gefühlen umgehen und zuhören können
Rahmenlehrpläne für die Grundschule zielen grundsätzlich auf die Entwicklung von Handlungskompetenz. Kompetentes Handeln erfordert ein Zusammenwirken von Leistungs- und Verhaltensdispositionen. Neben kognitiven sind auch soziale Fähigkeiten, Fertigkeiten, Gewohnheiten und Einstellungen erforderlich. Die Förderung von Sach- und Methodenkompetenz sowie personaler und sozialer Kompetenz zieht sich deshalb als komplexes Anliegen durch Bildungsprogramme und Rahmenlehrpläne. Soziale Kompetenz zeigt sich in der Befähigung des Einzelnen, in wechselnden sozialen Situationen erfolgreich im Einklang mit sich selbst und anderen zu agieren. Sie korrespondiert sehr stark mit der personalen Kompetenz, die gekennzeichnet ist z. B. durch Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, wachsende emotionale Unabhängigkeit, Selbstständigkeit, Zutrauen in die eigenen Stärken und Erkennen der persönlichen Schwächen. Aus dem vernetzten Zusammenwirken der Kompetenzen entwickelt sich die Handlungskompetenz. Die Lernenden bereiten sich kontinuierlich auf eine zunehmend aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und auf einen Platz in der demokratischen Gesellschaft vor.
Lernfeld 2: Andere Kinder kennenlernen – Freundschaften
In dem Lernfeld wendet sich der Blick der Kinder auf das Kennenlernen von anderen Kindern und auf die Entwicklung von Empathie und auf das Einüben von gegenseitigem Respekt, Anerkennung und Verantwortungsübernahme, Achtung vor Unterschieden und Toleranz im Umgang miteinander. Alle Kinder sind unterschiedlich, und nicht zu allen Kindern kann man eine Freundschaft aufbauen, aber man kann sie achten und in ihrer Würde nicht verletzen. Freundinnen und Freunde finden, mit ihnen den Alltag erleben und ihnen beizustehen, gehört für Kinder zu den Lebensqualitäten, die sie miteinander teilen möchten. Das Lernfeld bezieht sich auch – je nach Entscheidungen der Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter – auf zeitgeschichtliche Themen. Dafür interviewen Kinder Erwachsene als „ehemalige Gleichaltrige“.
Lernfeld 3: Für andere Kinder eintreten – gegen Mobbing
Heute heißt „Mobbing“, was früher mit solchen Begriffen wie „triezen“, „schikanieren“ oder „fertig machen“ umschrieben wurde. Allein schon der Begriff „Mobbing“ spricht für ein gewachsenes Problembewusstsein. Jede Woche geschehen geschätzt rund 500.000 Mobbing-Übergriffe an deutschen Schulen. Dazu zählen auch Grundschulen, wo Mobbing bereits ein Problem darstellt. Mobbing ist schwer zu fassen, weil es meist mit einem längeren Prozess verbunden ist, der für Außenstehende nicht immer leicht zu durchschauen ist. In diesem Lernfeld erkennen Kinder Formen des Mobbings und verstehen, wie Mobbing entsteht und wie sie selbst durch Konfliktlösungskompetenz Mobbing in den Anfängen stoppen können.